Chronik

V: Aber jetzt zum Billardspiel selbst – das ist ja doch eher ein „Minderheitenprogramm“ – wie gehst du damit um?
W: Da hast du leider recht, mit dem Kaffeehaussterben in den 70er Jahren in Wien, wo fast in jedem Café auch ein Billardtisch stand, wurde das Billardspiel immer mehr in den Hintergrund gedrängt, wobei auch andere Faktoren mitspielten. Erst etwa in den letzten 10 Jahren ist das Spiel wieder mehr publik geworden, da allerdings in erster Linie Pool und Snooker, die auch in den Medien mehr Erwähnung finden. Carambol ist aber nicht nur für mich nach wie vor die „Königsdisziplin“ des Billardspiels.

V: Was macht den eigentlich den „Kick“ des Spieles aus?
W: Ich kann da nur von meiner Warte aus sprechen. Das Spiel selbst hat schon einmal den Vorteil, dass man es alleine, zu zweit oder als Mannschaft spielen kann. Des weiteren sind mit den Disziplinen Freie Partie, Einband, Quadre und Dreiband verschiedene Spielvarianten möglich, die alle unterschiedliche Herausforderungen an den Spieler/In stellen. Der „Kick“ ist, möglichst viele Punkte bei einer Aufnahme zu erreichen – das macht das Erfolgserlebnis und den „Flow“.

V: Was sind denn die Voraussetzungen um, wie du immer sagst, Spaß und Freude am Spiel zu haben?
W: Die Konzentrationsfähigkeit, mental ausgeglichen zu sein und den Spannungsbogen über ein ganzes Match aufrecht zu halten sind das Eine. Die technischen Voraussetzungen sind sehr vielfältig. Da geht es um die Queuehaltung, den Stoß und dessen Intensität an sich, aber auch nicht zuletzt um Tempo, Anspielpunkt, das Stellungsspiel – um nur einige Punkte zu nennen. Man sollte das Spiel „lesen können“. Die Frage ist, aber auf welchem Niveau man spielen möchte – je höher, um so größer werden die Ansprüche – aber das ist ja bei allem so.

V: Klingt ja ganz schön herausfordernd – ihr habt ja auch mit den „Marchfelder Billardfreunden“ engen Kontakt, wie hat sich das ausgewirkt?
W: Die Freundschaft und Billardpartnerschaft mit den MBF war ein Glücksfall für uns, weil wir da gesehen haben, wie das Billardspiel eigentlich funktionieren sollte. Einen weiteren Impuls für unser Spiel waren die Trainingseinheiten mit Kurt Mastny. Wir haben uns dadurch doch ein paar Schritte weiterentwickelt und uns von der ehemals „rustikalenSpielweise“ etwas entfernen können. Ich selbst spiele ja auch bei den MBF und bin ab und zu bei den Verbandsmeisterschaften eingesprungen, wenn „Not am Mann“ war. Wir haben übrigens die Meisterschaft für uns entscheiden können und sind in die Bundesliga aufgestiegen. Mir hat diese Erfahrung bei meinem Spiel sehr weiter geholfen.

V: Herzliche Gratulation! Habt ihr auch im „Jubiläumsjahr“ noch etwas geplant?
W: Ja schon, alle Überlegungen unsererseits gehen in die Richtung, dass das Billardspiel im Mittelpunkt stehen soll. Wir planen daher voraussichtlich für den Oktober ein Mannschaftsturnier gegen die Marchfelder. Ein weiteres Highlight werden Exhibitions mit österreichischen Topspielern sein, die unzählige nationale und internationale Erfolge für sich verbuchen konnten. Einer davon wird unser „Trainer“ Kurt Mastny sein, ein anderer der gebürtige Ebenthaler und „Lokalhero“ Kling Reini. Er zählt zu den besten Einbandspielern in Österreich. Kling, der uns von Beginn an mit seinem fachlichen Know-how zur Seite stand ist auch Mitglied des BCE und spielt auch bei uns im Club, was uns sehr stolz macht. Wir werden darüber hinaus aber noch weitere „Billardgrößen“ zu uns nach Ebenthal in den Club bitten. Es sollte ein Leckerbissen für alle Billard Interessierten werden und ich freue mich schon sehr darauf.

V: Da bleibt mir ja fast die Spucke weg, was sich so alles bei euch tut! Zum Abschluss noch – wenn du 2 Wünsche den BCE betreffend hättest, was wäre das?
W: Zum Ersten, dass wir uns weiter in unserem Spiel verbessern und zum Zweiten, dass wir doch noch einige EbenthalerInnen für das Billardspiel begeistern können.

V: Danke für das interessante Gespräch, weiterhin viel Erfolg und „Spaß und Freude“ bei dem Spiel mit den 3 Bällen!

Günter Wallner

2020: Das wohl seit Gründung des BCE schwierigste Jahr in der noch kurzen Vereinsgeschichte. Corona hat auch uns in Geiselhaft genommen. Der Zugang zum Clublokal musste vom 16.03. bis 04.05.2020 und ab 02.11.bis auf weiteres wieder gesperrt werden. Das heißt, dass der Spielbetrieb zur Gänze heruntergefahren werden musste.

Auch das geplante Vereinsturnier am 14.03. 2020 musste abgesagt werden.

Die Generalversammlung im 4.Quartal musste auf 2021 verschoben werden.

Es gab aber auch Erfreuliches: mit dem Weikendorfer Michael Rotter, der ein sehr guter Spieler ist und beim Billardclub Augarten spielt, konnten wir ein neues Mitglied begrüßen. Erfreulich war auch, dass wir unsere beiden Spieltische am 30.06.2020 wieder von Jimmy Szivacz neu überziehen lassen und 2 Garnituren Bälle ankaufen konnten.

Im September wurde unser Vereinspolo Shirt an Bgm. Ch.Veit überreicht und unser Dank für die Unterstützung des BCE ausgesprochen.

Möge sich 2021 die Situation normalisieren und wir unserem Spiel wieder nachgehen können.

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