5 JAHRE BILLARD CLUB EBENTHAL

VBGM Christoph Veit (V) sprach mit dem Obmann des BCE, Günter Wallner (W):
V: Herzliche Gratulation zu eurem 5jährigen Bestandsjubiläum, wie geht’s dir/euch damit?
W: Danke schön, recht gut eigentlich, außer dass ich um 5 Jahre älter geworden bin.
V: Ein Billardclub in einer doch sehr kleinen Gemeinde, wie kam es dazu?
W: Naja, begonnen hat eigentlich alles schon Mitte 2013. Ebenthal hatte bereits eine jahrzehntelange Tradition im Billardspiel. Die Gründungsmitglieder Erich Brodmann, Wolfgang Ritter und ich haben unsan „alte Zeiten“ erinnert und den Club gegründet. Die 3 wichtigsten Dinge dabei waren, die organisatorischen und vereinsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, das notwendige Geld „aufzustellen“ und vor allem ein geeignetes Clublokal zu finden. Am schwierigsten war das mit dem Clublokal, aber nach längerem „hängen und würgen“ konnten wir die Gemeinde doch dazu bewegen, uns den bislang nicht benutzten Raum im Obergeschoß des Gemeindeamtes zu vermieten. Dafür allen Beteiligten nochmals ein herzliches Dankeschön!

V: Finanziell musstet ihr ja da auch einiges bewegen – wie hat denn das geklappt?
W: Wir haben doch eine ansehnliche Anzahl an Unterstützern, mit deren Hilfe wir den ersten, gebrauchten Billardtisch kaufen konnten, der am 19.4.2014 geliefert wurde. Auch dafür ein aufrichtiges Danke! Das Clublokal wurde entsprechend adaptiert und ist ein richtiges „Schmuckkasterl“ geworden. Die erste Generalversammlung war am 26.6.2014. Mittlerweile stehen 2 Tische in unserem Clubraum. Den Werdegang und weitere Infos des Clubs mit den wesentlichen Ereignissen kann man übrigens auf unserer Homepage (www.billardclubebenthal.at) nachlesen.

V: Aber jetzt zum Billardspiel selbst – das ist ja doch eher ein „Minderheitenprogramm“ – wie gehst du damit um?
W: Da hast du leider recht, mit dem Cafehaussterben in den 70er Jahren in Wien, wo fast in jedem Cafe auch ein Billardtisch stand, wurde das Billardspiel immer mehr in den Hintergrund gedrängt, wobei auch andere Faktoren mitspielten. Erst etwa in den letzten 10 Jahren ist das Spiel wieder mehr publik geworden, da allerdings in erster Linie Pool und Snooker, die auch in den Medien mehr Erwähnung finden. Carambol ist aber nicht nur für mich, nach wie vor die „Königsdisziplin“ des Billardspiels.

V: Was macht den eigentlich den „Kick“ des Spieles aus?
W: Ich kann da nur von meiner Warte aus sprechen. Das Spiel selbst hat schon einmal den Vorteil, dass man es alleine, zu zweit oder als Mannschaft spielen kann. Des weiteren sind mit den Disziplinen Freie Partie, Einband, Quadre und Dreiband verschiedene Spielvarianten möglich, die alle unterschiedliche Herausforderungen an den Spieler/In stellen. Der „Kick“ ist, möglichst viele Punkte bei einer Aufnahme zu erreichen – das macht das Erfolgserlebnis und den „Flow“.

V: Was sind denn die Voraussetzungen um, wie du immer sagst, Spaß und Freude am Spiel zu haben?
W: Die Konzentrationsfähigkeit, mental ausgeglichen zu sein und den Spannungsbogen über ein ganzes Match aufrecht zu halten sind das Eine. Die technischen Voraussetzungen sind sehr vielfältig. Da geht es um die Queuehaltung, den Stoß und dessen Intensität an sich, aber auch nicht zuletzt um Tempo, Anspielpunkt, das Stellungsspiel – um nur einige Punkte zu nennen. Man sollte das Spiel „lesen können“. Die Frage ist aber auf welchem Niveau man spielen möchte – je höher, um so größer werden
die Ansprüche – aber das ist ja bei allem so.

V: Klingt ja ganz schön herausfordernd – ihr habt ja auch mit den „Marchfelder Billardfreunden“ engen Kontakt, wie hat sich das ausgewirkt?
W: Die Freundschaft und Billardpartnerschaft mit den MBF war ein Glücksfall für uns weil wir da gesehen haben, wie das Billardspiel eigentlich funktionieren sollte. Einen weiteren
Impuls für unser Spiel waren die Trainingseinheiten mit Kurt Mastny. Wir haben uns dadurch doch ein paar Schritte weiterentwickelt und uns von der ehemals „rustikalen
Spielweise“ etwas entfernen können.
Ich selbst spiele ja auch bei den MBF und bin ab und zu bei den Verbandsmeisterschaften eingesprungen wenn „Not am Mann“ war. Wir haben übrigens die Meisterschaft für uns entscheiden können und sind in die Bundesliga aufgestiegen. Mir hat diese Erfahrung bei meinem Spiel sehr weiter geholfen.

V: Herzliche Gratulation! Habt ihr auch im „Jubiläumsjahr“ noch etwas geplant?
W: Ja schon, alle Überlegungen unsererseits gehen in die Richtung, dass das Billardspiel im Mittelpunkt stehen soll. Wir planen daher voraussichtlich für den Oktober ein Mannschaftsturnier gegen die Marchfelder. Ein weiteres Highlight werden Exhibitions
mit österreichischen Topspielern sein, die unzählige nationale und internationale Erfolge für sich verbuchen konnten. Einer davon wird unser „Trainer“ Kurt Mastny sein, ein anderer der gebürtige Ebenthaler und „Lokalhero“ Kling Reini. Er zählt zu den besten Einbandspielern in Österreich. Kling, der uns von Beginn an mit seinem fachlichen Know‐how zur Seite stand ist auch Mitglied des BCE und spielt auch bei uns im Club, was uns sehr stolz macht. Wir werden darüber hinaus aber noch weitere „Billardgrößen“ zu uns nach Ebenthal in den Club bitten. Es sollte ein Leckerbissen für alle Billard Interessierten werden und ich freue mich schon sehr darauf.

V: Da bleibt mir ja fast die Spucke weg, was sich so alles bei euch tut! Zum Abschluss noch – wenn du 2 Wünsche den BCE betreffend hättest, was wäre das?
W: Zum Ersten: dass wir uns weiter in unserem Spiel verbessern und zum Zweiten: dass wir doch noch einige EbenthalerInnen für das Billardspiel begeistern können.

V: Danke für das interessante Gespräch, weiterhin viel Erfolg und „Spaß und Freude“ bei dem Spiel mit den 3 Bällen!